Hygiene
Die Vermeidung von Infektionen hat für uns oberste Priorität. Nicht nur strenge Richtlinien, klare Hygienestandards und regelmäßige Kontrollen verhindern Infektionen, vor allem die Sensibilisierung und Weiterbildung der Mitarbeitenden und eine hohe Sorgfalt in der Umsetzung der hygienischen Maßnahmen tragen zur signifikanten Senkung der Krankenhausinfektionen bei.
Vier hauptamtliche Hygienefachkräfte, ein beratender externer Krankenhaushygieniker und zahlreiche hygienebeauftragte Ärztinnen und Ärzte sowie Pflegekräfte arbeiten – koordiniert von einer Hygienekommission – am Klinikum Altmühlfranken an der Vermeidung von Infektionen.
Bereits bei der Aufnahme werden Patientinnen und Patienten aus Risikogruppen untersucht, um eine vorliegende Besiedelung mit multiresistenten Erregern frühzeitig zu diagnostizieren. Bei einem positiven Befund wird bei planbaren Eingriffen die Behandlung verschoben oder – falls notwendig – der oder die Betroffene nach festgelegten Standards isoliert und behandelt, um die Ausbreitung der Infektion zu vermeiden.
Dank des gut funktionierenden Hygienemanagements, des starken personellen Engagements aller Mitarbeitenden und der hohen Priorität des Themas „Hygiene“ auf Vorstandsebene sind am Klinikum Altmühlfranken im Krankenhaus erworbene Infektionen rückläufig.
Unsere Maßnahmen, um Infektionen zu vermeiden
Hoher Personaleinsatz in der Hygiene
Mit vier hauptamtlichen Hygienefachkräften und dem beratenden, externen Krankenhaushygieniker Dr. Uwe Drehsen, Facharzt für Hygiene und Umweltmedizin, halten wir die verbindlichen Empfehlungen des Robert-Koch-Instituts und die Bayerische Medizin-Hygieneverordnung (MedHygV) streng ein. Darüber hinaus kommen zahlreiche hygienebeauftragte Ärztinnen und Ärzte sowie Pflegekräfte aus allen Stations- und Funktionsbereichen im Klinikalltag zum Einsatz.
Koordiniert wird die Arbeit durch die Hygienekommission unter Vorsitz des ärztlichen Direktors und Teilnahme des Vorstands. In der Kommission werden Ziele und Maßnahmen festgelegt und grundlegende Entscheidungen für die Weiterentwicklung des Hygienemanagements getroffen.
Frühzeitige Erkennung
Bei jeder Aufnahme in unserem Klinikum untersuchen wir Patientinnen und Patienten, die ein erhöhtes Risiko haben, mit unter Umständen problematischen Keimen infiziert zu sein. Als Risiken gelten unter anderem chronische Erkrankungen, offene Wunden, ein Krankenhausaufenthalt von mindestens 3 Tagen in den letzten 12 Monaten oder regelmäßiger Kontakt zu Nutztieren z.B. in der Landwirtschaft, der Tiermast oder der Pferdehaltung.
Beim Aufnahmescreening werden Abstriche von Rachen und Nase, offenen Wunden und an Eintrittsstellen von künstlichen Zu- und Ausgängen genommen und im Labor untersucht. Das Ergebnis liegt in der Regel in nach 24 Stunden vor.
Wird ein multiresistenter Erreger oder eine ansteckende Infektionskrankheit entdeckt, wird die Patientin oder der Patient in einem Einzelzimmer untergebracht, das – je nach Keim – entsprechend gekennzeichnet ist. Den Hinweisschildern können Mitarbeitende und Besucher anhand von Piktogrammen die Maßnahmen entnehmen, die durchzuführen sind. Dies gilt speziell für das Tragen persönlicher Schutzkleidung, wie Handschuhe, Einmalkittel und gegebenenfalls Mundnasenschutz. Darüber hinaus werden die Besucher durch die Mitarbeitenden der Pflege informiert und beraten.
Hygienische Händedesinfektion - einfach, günstig, effizient
Die einfachste und effizienteste Möglichkeit Infektionen zu vermeiden, ist die hygienische Händedesinfektion. Am Klinikum Altmühlfranken fordern wir Mitarbeitende, Patientinnen und Patienten, Angehörige sowie Besucher durch Desinfektionsspender an zentralen Stellen im Haus zur Händedesinfektion auf. Durch die Erfassung der Verbrauchsmenge des Händedesinfektionsmittels und Complaince-Beobachtungen durch die Hygienefachkräfte auf den Stationen und Funktionsbereichen kann die Durchführung der Händedesinfektion nachvollzogen werden.
Regelmäßige Hygieneschulungen der Mitarbeiter
Unsere Mitarbeitenden werden speziell geschult und regelmäßig in der Hygiene weitergebildet. Für Fragen und zur Beratung sind die Hygienefachkräfte immer präsent.
Durch Verfahrensanweisungen, die nach den Empfehlungen des Robert-Koch-Institutes erarbeitet wurden, sind Behandlungsabläufe in ihrer Durchführung besonders im Hinblick auf die Hygiene definiert. Ihre Umsetzung und Einhaltung wird durch Begehungen der Hygienefachkräfte und mikrobiologische Untersuchungen kontrolliert. Darüber hinaus sind auf allen Stationen und in allen Funktionsbereichen des Klinikums – z.B. Endoskopie, EKG, OP, Anästhesie, LHKM, Labor, Röntgen, Haustechnik, Hauswirtschaft (und den Stationen) – hygienebeauftragte Mitarbeitende eingesetzt, die im engen Austausch mit den Hygienefachkräften stehen.
Umfassende Information der Patienten vor geplanten Eingriffen
In Schulungen werden Patientinnen und Patienten vor endoprothetischen Eingriffen auch über Infektionen und deren Vermeidung informiert. Empfohlen wird z.B. der Zahnarztbesuch, um Zähne als eventuelle Entzündungsherde auszuschließen.
Bei der Aufnahme am Vortag der OP werden Abstrichuntersuchungen an unterschiedlichen Stellen des Körpers durchgeführt, die innerhalb von 24 Stunden ausgewertet werden. Vorsorglich findet vor endoprothetischen Operationen eine aseptische Ganzkörperwaschung statt. Stellt sich ein positiver Befund heraus, wird die Patientin oder der Patient entlassen, um die Keime nach Anleitung zu Hause zu behandeln. Erst, wenn nach der Behandlung keine Erreger mehr nachgewiesen werden können, erfolgt die Operation.
Patientinnen und Patienten auf der Intensivstation werden täglich aseptisch gewaschen, um das Risiko von zusätzlichen Infektionen sowie eine eventuelle Streuung von Erregern speziell an Ein- und Austrittstellen von Kathetern zu verhindern.
Weiterbildung und Vernetzung
Zentral bei Infektionen, insbesondere im Krankenhaus, sind antibiotikaresistente Erreger. Das Klinikum Altmühlfranken reagiert mit einem „Antibiotic-Stewardship-Team“ und bildet Ärztinnen und Ärzte weiter, die den Einsatz von Antibiotika zum Nutzen der Patientin oder des Patienten und zur Vermeidung von Resistenzen prüfen.
Darüber hinaus arbeiten die Hygienefachkräfte im Qualitätszirkel „Hygiene“ der Klinik-Kompetenz-Bayern eG aktiv an Qualitätsstandards zur Vermeidung von Infektionen mit und führen verschiedene Schulungen für KKB-Mitglieder durch. Auch sind die Hygienefachkräfte Mitglied der Projektgruppe „Effizientes Hygienemanagement“ der Bayerischen Krankenhausgesellschaft e.V..
Teilnahme am Krankenhaus-Vergleich des Nationalen Referenzzentrums Berlin
Um uns deutschlandweit im Hinblick auf die Anzahl der im Krankenhaus erworbenen Infektionen mit anderen Kliniken zu vergleichen, beteiligen wir uns seit Anfang 2017 am Krankenhaus-Infektions-Surveillance-System (KISS) zu Methicillin-resistenten Staphylokokkus aureus (MRSA-KISS), an der Infektionserfassung auf den Intensivstationen (ITS-KISS) sowie am Hand-KISS des Nationalen Referenzzentrums Berlin.
Beratung und Sprechstunden
Die Hygienefachkräfte beantworten gerne Ihre Fragen und informieren Sie rund um die Krankenhaushygiene, multiresistente Keime, Infektionskrankheiten und das richtige Verhalten nach der Entlassung auf Wunsch für Patientinnen und Patienten sowie deren Angehörige.
Bitte vereinbaren Sie einen persönlichen Termin zur individuellen Hygieneberatung oder wenden Sie sich an die Pflegekräfte der Station zur Terminvereinbarung. Gerne kommen die Hygienefachkräfte auf Wunsch zum Gespräch auch auf Ihr Patientenzimmer.
Julia Nißlein
Albert-Schweitzer-Straße 90
91710 Gunzenhausen
Nicole Bruckhaus
Albert-Schweitzer-Straße 90
91710 Gunzenhausen
📞 0 98 31 / 52 - 27 13
📠 0 98 31 / 52 - 20 71
Karsten Wranik
Krankenhausstraße 1
91781 Weißenburg